Privatpornos stehen hoch im Kurs bei Deutschen

60% der Deutschen habe schon einmal einen Sexfilm gedreht, da stellt sich uns die Frage; „wie werden künftige Generationen mit diesem Schatz umgehen“

Eine Datenanalyse hat ergeben, dass 60% der Deutschen schon einen „Privatpornos“ selbst gedreht haben. Sozusagen Pornos hausgemacht! Obwohl es rätselhaft bleibt, was um die übrigen 40% mit ihren leistungsfähigen Smartphones nur so machen.

Selbst, wenn wir konservativ annehmen, dass also rund 10 Millionen Deutsche jeweils einen fünfminütigen „Privatporno gedreht“ haben. Das ergibt eine Privatporno-Laufzeit von fast hundert Jahren. Ist dies der wahre Datenschatz, den die Archäologen der Zukunft heben werden. Mit Hilfe dessen analysieren sie, wer und wie wir waren? Ist es das, was am Ende von uns und unserem Zeitalter bleiben wird?

Privatpornos werden in der Cloud und auf Speichermedien gesichert

Auf den Speicherkarten und in den Clouds werden nach dem Untergang unserer Zivilisation noch weitaus mehr Bilder und Filme von Ostsee-Urlauben. Einschulungen, Katzenbabys, One-Pot-Pasta-Gerichten und kleineren Blechschäden sowie Privatpornos zu sehen sein. Aber die privaten Sexfilme sind besser versteckt und werden daher den finalen Daten-Wipe-Out überleben, und den Anthropologen der Zukunft besonders bedeutsam erscheinen.

So, wie wir heute mit pflichtschuldigem Bildungsinteresse die Sport- und Sexbildchen auf antikem Steingut bewundern. So werden unsere Nachfahren in eigens dafür errichteten Multimedia-Museen Querschnitte durch das Privatporno-Drehen unserer Epoche betrachten. Ein ganzer Museums Trakt wird der kultischen Bedeutung der Herrensocke gewidmet sein. Eine akademische Richtung wird sich auf die Analyse der hellen, oft weißen Sportsocke konzentrieren.

Eine konkurrierende auf die schwarze, dunkelblaue oder dunkelbraune, und nie werden sie Einigkeit darüber erzielen. Weshalb diese Socken so selten ausgezogen wurden, alles andere aber schon. Die gängige These wird sein, dass der Herrensocke in unserer Kultur aphrodisierende Wirkung nachgesagt wurde. Im Museumsshop wird man mit nur scheinbarer Ironie Nachbildungen berühmter Sockenformen unserer Epoche erwerben können.

Die Privatpornos werden in ferner Zukunft Sonderaustellungen und Gallerien schmücken

Die Kunsthistorikerinnen jedoch, die sich aufs weite Feld der Bettwäscheanalyse spezialisiert haben, werden immer hinabschauen auf die Sockenforscher. Ganze Sonderausstellungen werden sie der Frage widmen, welche kulturelle Bedeutung die Satinbettwäsche von der in Feinbiber trennte. Oder, werden sie auf Konferenzen verhandeln. Waren es am Ende nur technische Gegebenheiten, weil Feinbiber das Licht so viel weicher machte?

Kernstück eines jeden dieser Museen aber wird die Etage sein, auf der in mühevoller musealer Kleinarbeit die klassischen Interieurs der privaten Erotikfilmkunst unserer Epoche rekonstruiert sind: eine Reihe von nur halb aufgeräumten Schlafzimmern mit ordentlich Gerummel auf den immer gleichen »Pax«-Kleiderschränken. Diese Schrankeinheiten, werden unsere Nachkommen schlussfolgern, müssen in unserer Epoche den Menschen von einer höheren Instanz zugeteilt worden sein. Womöglich waren sie das zentrale kultische Element dieser rätselhaften Zivilisation, so, wie einst die überdimensionalen Steinprofile auf den Osterinseln.

Da von unserer Zeit vermutlich nichts anderes übrig bleiben wird als eine über 100 Jahre lange Privatporno-Compilation. Werden die Museumsbesucherinnen und -besucher der Zukunft diese Ausstellungen mit einem seltsam heiteren Gefühl verlassen. Was muss es, werden sie denken, für eine wunderbare, sorgenfreie und unschuldige Welt gewesen sein, in der die Menschen nichts anderes zu tun hatten, als einander rund um die Uhr beim Sex zu filmen.

Und eine zeitlang werden sie versuchen, diese unsere untergegangene Welt für sich heraufzubeschwören. Indem sie sich bei den alten Namen rufen, die sie im Museum gelernt haben: »Schnucki«, »Süßer«, »Hengst« und »du geile Sau«. Aber es wird nicht dasselbe sein, und am Ende wird ihnen nur Wehmut bleiben, dass sie unsere Zeit nicht miterlebt haben, die sexyste von allen.

Den schwarzen Humor der künftigen Zivilisation können wir nur erahnen. Dabei sollten wir uns über den Umgang mit unseren Privatpornos noch einmal überdenken!